Schaufensterschau-Journal #9: Musik als brummende Medizin.
Vom 01. bis 06. Oktober 2012 findet in Greifswald das „Schaufensterschau“-Projekt statt. Künstlerinnen und Künstler erstellen im festgelegten Rahmen einer Arbeitswoche Werke für eine Ausstellung her. Huey Walker unterwirft sich als Musikmachender ebenfalls dem Diktat dieses Projekts und will – sich selbst zum Schaffen drängend – innerhalb einer Woche eine CD einspielen. Über den Entstehungsprozess berichtet er hier – schreibend, in Photos, Musik und Videos:
9. Eintrag
Do. 04. Oktober, 23:12
Die letzten Stunden dieses sechstägigen CD-Recording-Wirrsinns sind im Begriff zu verstreichen. In diesem Endspurt gilt es nun, den Wust an aufgenommenem Material final zusammenzustellen und zu kompilieren. Gern würde ich die 24 Minuten der geplanten Mini-CD schlicht mit einem einzigen Loop, das hier seit Stunden schon herumossziliert, bestücken. Da derlei Vorgehen aber auch schon kommenden Veröffentlichungen vorbehalten ist und diese Schaufensterschau-Projekt-CD dem Vorhaben gemäß möglichst viel der – in dieser Woche aufgenommenen – Klänge enthalten soll, begnüge ich mich damit, die Magie dieses Loops als verbindendes Element zu verwenden, und jenes also immer wieder auf der CD in Interludeform oder Wasauchimmer auftauchen zu lassen.
Das zweite Stück besteht aus krummbuckligen Gitarrenschieftönen, die ich – schlaflos – in der Nacht vor Projektstart, also in den Dunkelstunden vom 30.09. zum 01.10. mit meinem Mobiltelefon aufnahm. Von dort geht es dann zum hier unten irgendwo verlinkten ersten Videomitschnitt, dem tumbleweedish Swamp-Noise-Droneding da. Usw. usf., bis irgendwann Gesang ins grindige Geschepper sich frisst. Von dort dann weiter zum rund zwanzigminütigen Doppelstück mit Bassbees. Dann zurück zur wiegenliedhaften Wuschelwarmth.
Morgen nochmal Probe mit my beloved Bassbees-Wolperethinger. Falls es noch niemand weiss: der Auftritt am 6.10. wird nun genau genommen also von Huey Walker & Bassbees bestritten – von uns beiden also im Duett. Besagtermaßen wird es ein Sitzkonzert. Das Konfrontative üblicher Konzerte möchte gern durchbrochen werden, passend auch zum Auskatern von den krachtigallenen Höhenflügen der Vornacht. Musik als brummende Medizin.
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